Schulgebäude historisch 1

Der Beauftragte der Königlichen Regierung überreichte zur Schulweihe am 18.Oktober 1906 dem ersten Rektor Dohrmann eine “Palästina Bibel”, natürlich in der Übersetzung von Dr. Martin Luther.

Mit dieser Schuleröffnung wurde der zu- nehmenden Bedeutung des Stadtteils Beresinchen Rechnung getragen.                Die in diesem Wohngebiet schon vor- handenen Schulen (seit 1869 die Gertraud- schule in der Großen Müllroser Straße (zu- letzt unter dem Namen “Geschwister Scholl- Schule”) und seit 1883 die Beresinchen- schule am Leipziger Platz (heute Heinrich von

Die ehemalige Lutherschule kurz nach ihrer Fertigstellung 1906

Kleist Oberschule) waren hoffnungslos überfüllt.

Bausachverständige und Schulbeamte würdigten den Neubau als ein Objekt, dass mit verhältnismäßig geringen Mitteln erbaut worden war. Als die “geistigen Schöpfer” dieses Schulbaues wurden der Stadt- baurat Carl Schwatlo und der Stadtbaumeister Gustav Winter gewürdigt.                                                   Bei der Eröffnung wurde Schwatlo betont: “... vom schultechnischen, vom hygienischen sowie vom ästhetischen Standpunkt aus werden heutzutage die weitestgehenden Anforderungen an ein Schulhaus gestellt... Unter dieselben gehören möglichste Einschränkungen der Staubentwicklung durch geeignete Maßnahmen, genügende und richtige Zuführung von Licht und Luft,praktische Anordnung und Gestalt- ung..., freundliche und geschmackvolle Ausstattung der Schulräume...”.

Erbaut wurde das Gebäude unter dem Namen “Lutherschule” in den Jahren 1904 bis 1906 unter der strengen Trennung zwischen Mädchen und Jungen. Direkt in der Schule wurden eine Sporthalle, eine für damalige Zeiten moderne Heizungsanlage und ein Schwimmbad errichtet, welchen heute leider nicht mehr genutzt werden kann.

Schulgebäude+historisch+3.1

Den Zweiten Weltkrieg überstand das Gebäude nahe- zu unversehrt. Die Sporthalle wurde bis ins Jahr 1944 als Lazarett genutzt. Im Jahre 1949 erfolgte die Um- benennung zur “6.Oberschule - Friedensschule”.   Damals wurden hier noch die Klassen 1 bis 10 unter- richtet. Nach der politischen Wende wurde aus der Oberschule 1990 eine Grundschule. Den heutigen Namen “Friedensgrundschule” erhielt das Gebäude aber erst im Jahr 2006.

Heute zählt das Gebäude als Einzeldenkmal und reiht sich somit in die Liste von ca. 230 Baudenkmälern der Stadt Frankfurt (Oder) ein.

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